121. Jahrestag von Grete Hermanns Geburtstag

Daten & Fakten

02.03.2022
14:30 – 17:00 Uhr

 

Grete Hermann ist bekannt für ihre frühen philosophischen Arbeiten über die Grundlagen der Quantenmechanik. Sie wäre am 2. März dieses Jahres 121 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass ehren wir ihre Leistungen auf dem Gebiet der Quantenmechanik mit einem virtuellen Treffen. Grete Hermann ist die Namensgeberin eines internationalen Netzwerks von Forscherinnen der Physik kondensierter Materie und angrenzender Forschungsgebiete (GHN) des Exzellenzclusters ct.qmat - Komplexität und Topologie in Quantenmaterialien. Deshalb möchten wir sie als Privatperson, Philosophin und Physikerin besser kennen lernen.

 

14:30 - 14:40 Uhr (MEZ)           Eröffnung & Begrüßung (Prof. Johanna Erdmenger, JMU Würzburg, Prof. Ralph Claessen, JMU)

14:40 - 14:55 Uhr (MEZ)           Grete Hermann - faszinierende Lebensgeschichte einer vielseitigen Frau (Dr. Alina Markova, TU Dresden)

14:55 - 15:55 Uhr (MEZ)           Grete Hermann - von der Physik zur Politik (Dr. Andrea Reichenberger, FernUniversität Hagen)

15:55 - 16:55 Uhr (MEZ)           Grete Hermann und die Frage nach der Vollständigkeit der Quantentheorie (Prof. Thomas Filk, Universität Freiburg)

16:55 - 17:00 Uhr (MEZ)           Schlussbemerkungen

Zoom-Link:                                   https://tu-dresden.zoom.us/j/89624680865?pwd=Y2VzaHl1UjUxRW1UeGFIUmpTNmRPQT09

 

+++ Der Workshop ist offen für alle, die sich für diese erstaunliche Frau interessieren. Die gesamte Veranstaltung findet in englischer Sprache statt. +++

Überblick

Grete Hermann - von der Physik zur Politik

 

Grete Hermann (1901-1984) war ausgebildete Mathematikerin und Philosophin, Doktorandin von Emmy Noether in Göttingen und arbeitete später mit Werner Heisenberg und Niels Bohr in Leipzig zusammen.

 

In ihrem Vortrag über Grete Hermanns bemerkenswertes Leben und Werk wird sich Dr. Reichenberger auf ihre Debatten mit dem Physiker Adolf Kratzer und dem Mathematiker Paul Bernays zum Messproblem konzentrieren, die eine tiefe Verflechtung zwischen Philosophie und Physik aufzeigen. Im zweiten Teil ihres Vortrags wird Dr. Reichenberger Hermanns Arbeit über die Schnittstelle von Wissenschaft, Politik und Ethik sowie deren erstaunlich aktuelle Relevanz im Lichte der aktuellen Pandemiekrise beleuchten - indem sie Hermanns Konzept des "objektiven Wissens" überdenkt.

 

Grete Hermann und die Frage nach der Vollständigkeit der Quantentheorie


Die Vollständigkeit der Quantentheorie ist ein Problem, mit dem sich viele Physiker:innen in den 1930er Jahren und auch später beschäftigt haben. In ihrem Artikel von 1935 untersucht Grete Hermann systematisch die Hauptargumente, die gegen eine Erweiterung der Quantenmechanik um verborgene Variablen vorgebracht wurden, um den Indeterminismus in Quantensystemen zu erklären. Sie kommt zu dem Schluss, dass versteckte Variablen nicht prinzipiell ausgeschlossen werden können. Die berühmteste ihrer Ablehnungen ist die Kritik am Beweis von John von Neumann, der besagt, dass eine Erweiterung um versteckte Variablen nicht möglich ist, ohne die Vorhersagen der Quantenmechanik zu verändern. Andererseits argumentiert sie mit einer sorgfältigen Analyse eines von Werner Heisenberg vorgeschlagenen und von Carl Friedrich von Weizsäcker untersuchten Gedankenexperiments, dass die Quantentheorie bereits vollständig ist und keiner Erweiterung bedarf.


In seinem Vortrag wird Prof. Filk einen kurzen Überblick über ihre Argumentation geben, insbesondere über ihre Kritik an von Neumann und ihre Art, von Weiszäckers Modell zu betrachten. Und er möchte aufzeigen, warum es sich trotzdem lohnt, ihren Artikel zu lesen.

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